Wir wollen zusammen nachhaltig und ressourcenschonend leben, Begegnung und Kultur fördern sowie gemeinsam einen Permakulturgarten bewirtschaften.
Eigentümerin des Areals Sonnhalde ist der Verein OGG Bern. Dieser hat bis 1990 auf dem Areal die Haushaltungsschule betrieben. „Die OGG Bern entwickelt seit 1759 gesellschaftlich relevante Lösungen für ein nachhaltiges Ernährungssystem. Sie wirkt als Brückenbauerin zwischen Stadt und Land und setzt zusammen mit ihrer Partnerin foodwaste.ch Schwerpunkte bei der Reduktion von Lebensmittelverschwendung, im Urban Gardening, beim Boden als Ressource und mit sozialen Dienstleistungen.“
Die OGG hat gemeinsam mit der WBG Sonnhalde eine Planungsvereinbarung unterzeichnet, in der festgehalten ist, dass das Areal nach erfolgreicher Umzonung von der WBG im Baurecht übernommen wird.
Die Parzelle der Sonnhalde ist heute als Zone für öffentliche Nutzung (ZöN) ausgewiesen. Für eine spätere Wohnbebauung musse daher in einem ersten Schritt ein Umzonungsverfahren eingeleitet werden. Die heutige Wohnnutzung auf dem Areal wird durch die Gemeinde lediglich als Zwischennutzung geduldet. (Mehr zur Zwischennutzung weiter unten).
Die OGG als Eigentümerin der Parzelle hat mit der Gemeinde und mit der Wohnbaugenossenschaft Sonnhalde einen Vertrag ausgearbeitet, welche die Absicht zur Umzonung des Areals beinhaltet. Bei erfolgreicher Umzonung übernimmt die Wohnbaugenossenschaft das Areal im Baurecht.
Die Wohnung sollen Mitte 2028 bezugsbereit sein.
Für die Umzonung wird eine Sonderzone – eine Zone mit Planungspflicht (ZPP) angestrebt. Hierfür braucht es ein qualitätsicherndes Verfahren. Entscheidend dabei ist, dass das Verfahren von einer professionellen Jury geleitet wird, welche schlussendlich auch über das Projekt entscheidet. Wir haben uns zu einem sogenannten „Dialog-Verfahren“ („Workshop-Verfahren“) entschieden. Ein Verfahren, in dem der Diskussion viel Zeit eingeräumt wird und in mehreren Workshops gemeinsam mit der Jury das Projekt weiterentwickelt wird.
Das Planerteam wurde nach einer Präqualifikationsrunde im Frühling 2021 von der unabhängigen Jury ausgewählt. In drei Workshops wurde anschliessend durch das Architekturbüro Akkurat gemeinsam mit Futurafrosch und META Landschaftsarchitekten ein Projekt entwickelt. Mit der Schlusspräsentation Ende Oktober 2021 war der erste Meilenstein erreicht. In zwei Echoräumen haben wir das Projekt mit allen Interessierten gespiegelt. Mit dem erarbeiteten Referenzprojekt konnte Anfang 2022 das Umzonungsverfahren gestartet werden. Die Umzonung dauert rund zwei Jahre. Während dieser Zeit können wir das Projekt nun in dem definierten Rahmen gemeinsam weiterentwickeln.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank an alle Beteiligte!
Das Planerteam: Fabian Pauli (Akkurat Bauatelier), Sophie Frank (Akkurat, Bauatelier), Jürg Bührer (Akkurat Bauatelier), Kornelia Gysel (Futurafrosch), Lars Uellendahl (META), Jessica Klug (META)
Die Jury:
Hanspeter Bürgi (Vorsitzender)
Marianne Baumgartner
Lorenz Frauchiger
Simone Hänggi
Weitere Experten:
Daniel Blumer (Geschäftsleiter Kompetenzzentrum gemeinnütziger Wohnungsbau)
Alberto Fabrice (Kantonale Denkmalpflege)
Urs Thöni (Gemeinde Worb)
Silvia Berger (Gemeinde Worb)
Prozessbegleitung:
Petra Klima, ecoptima
Bis Ende 2022 wurde von Noah Müller und Angela von Däniken (Architektur Kollektiv GmbH) ein Vorprojekt erarbeitet. Dazu wurden mehrere Workshops durchgeführt, um gemeinsam die Anforderungen an die Wohnungen sowie die gemeinschaftlichen Räume zu definieren:
Workshop 1: Gemeinsame Nutzungen und Wohnformen
Die Beteiligung aller Interessierten am Prozess der Umnutzung ist zentraler Bestandteil des Projektes. Wie viel Gemeinschaftsraum soll es sein? Was soll privat, was gemeinschaftlich geteilt sein? Wie viele Autos braucht es wirklich? Diese und zahlreiche weitere Fragen sollen in Workshops und mit Arbeitsgruppen geklärt werden. Ziel des Prozesses ist es, konkrete Fragestellungen zu beantworten sowie die Gemeinschaft zu formen, Freundschaften zu schliessen und miteinander in Kontakt zu treten. Dabei entsteht ein durchdachtes Projekt und eine stabile und erprobte Gemeinschaft.
Während der Zeit der Projektierung und Umzonung wollen wir nicht untätig warten, sondern den Prozess der Transformation aktiv anstossen. Dazu haben wir als Genossenschaft bereits ab Sommer 2021 verschiedene Räume auf dem Areal gemietet. Mit neun Erwachsene und zwei Kleinkinder bewohnen wir nun eine Grosswohngemeinschaft.
Auf dem Areal zu leben und im direkten Austausch mit der Nachbarschaft, der Gemeinde und den Behörden die Entwicklung der «Sonnhalde» zu gestalten, erscheint uns eine vielversprechende Strategie. So können bereits während der Planungsphase Informationsveranstaltungen und Workshops vor Ort organisiert werden. Die Entwicklung geschieht von innen heraus und mit Einbezug der verschiedenen Akteure und Interessensgruppen.
Wichtig ist, dass der Garten auch zukünftig eine zentrale Rolle auf dem Areal spielt und wir einen Teil unserer Lebensmittel selber anbauen und ernten können. Der Garten soll nicht nur als Nutzgarten dienen, sondern selbstverständlich auch als Erholungs- und Rückzugsraum sowie zu Spiel und Spass einladen.
Bewohner:innen, Genossenschafter:innen und interessierte Nachbar:innen errichten in einem gemeinschaftlichen Prozess die Strukturen des Gartenvereins und beginnen, die Ideen umzusetzen. Kulturelle Anlässe und Aktionstage rund um die Gartenaktivitäten, z.B. Erntefest bieten Gelegenheit für Begegnungen mit Nachbar:innen, Dorfbewohner:innen und Freund:innen.
Zur Zeit wird ein Teil des grossen Gartens durch eine Gruppe Bewohnende der Zwischennutzung (Gross-WG) bewirtschaftet. Gerne kannst du bereits heute Teil der Arbeitsgruppe werden.