Ein Grüppchen Gemeinschaftsgarfteninteressierte machte sich trotz nasser Wettervorhersage am Morgen des Samstags, 3. September 2022, auf nach Zürich-Wollishofen zum Gemeinschaftgarten am Grenzsteig. Das Wetterglück war uns jedoch gut gesinnt und so konnten wir unter trockenen Bedingungen, fast bis ganz zum Schluss, die Führung und Erklärungen von Hanna Portmann, Vorstandsmitglied des Gartenvereins, geniessen.
Der Garten ist ca. 7’000 m2 gross und wird biologisch, mit selbst hergestelltem Kompost, unter den Gesichtspunkten der Permakultur, kultiviert. Gut 86 Mitglieder zählt der Verein Gemeinschaftsgarten Grenzsteig. Davon sind ca 30 Menschen sehr aktiv im Garten engagiert. Es gibt Verantwortliche für einzelne Gartenbereiche, so z.B. für den Nutzgarten, die Blumen, die Beeren, Hühner etc.. Innerhalb der Gruppen gibt es wiederum Verantwortliche für einzelne Beete oder Folientunnels, welche frei den Anbau, unter Berücksichtigung der Fruchtfolge, planen. Diese Planung wird dann in den Arbeitskreisen aufeinander abgestimmt, diskutiert und von der Mitgliederversammlung abgesegnet. An mehreren jährlichen Aktionstagen sind alle Mitglieder des Vereins aufgerufen, mitzuhelfen und die Chance zu nutzen, sich gegenseitig kennen zu lernen.
Die Mischkulturen haben uns farbenfroh entgegengeleuchtet. In den Tomatentunnels war der Boden dicht bedeckt mit allerlei Blumen und Hanf streckte sich bis zum Foliendach, er soll Schädlinge fern halten. Die Rebstöcke waren dicht behangen mit wunderbar süssen Trauben. Melonen, Speisepilze und auch das Gemüse in den Beeten war erntebereit. Die meisten Setzlinge werden selbst gezogen. Sogar ein Versuch mit der Anzucht eigener Pilzkulturen für neue Speisepilzarten läuft im Moment.
In einem Chat werden die Mitglieder jeweils darüber informiert, was reif ist und geerntet werden kann. Jede:r erntet selbständig. Und da kommt der Grenzsteig „Gemüsetaler“ ins Spiel. Alle, die im Garten oder im Vorstand mitarbeiten, erhalten pro geleistete Arbeitsstunde einen Gemüsetaler im Wert von Fr. 2.-. Mit dem können dann Gemüse, Beeren oder Blumen gekauft werden. Alle Vereinsmitglieder, die sich keine Gemüsetaler erarbeitet haben, können die Produkte zu normalen Bio-Produktpreisen kaufen. Wenn’s denn mal z.B. eine Gurkenschwemme gibt, beliefert der „Grenzsteig“ auch gerne das Restaurant der Roten Fabrik, am Zürichsee.
Beeindruckt hat mich die gut strukturierte Organisation, das Abstimmen der Gartenplanung, bis zur Mitsprache darüber in der Mitgliederversammlung. Der Einsatz der Verantwortlichen für die einzelnen Arbeitskreise ist gross und wird mit viel Elan und Freude geleistet. Die Produkte, gekauft mit dem Gemüsetaler, versüssen die vielen geleisteten Arbeitsstunden.
Pünktlich zum Schluss der Führung, gegen 11.30 Uhr, setzte der Regen ein und ein kurzer Spaziergang führte uns zur Roten Fabrik ins Restaurant Ziegel au Lac, wo wir noch gemütlich zusammen Mittag gegessen haben. Schön war’s, grossen Dank an Hanna Portmann. Danke allen, die mit dabei waren und ich hoffe, dass wir die eine oder andere Anregung mit zu uns in den Sonnhaldegarten nehmen und umsetzen werden.
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Danke für deinen Bericht Christoph sehr spannend und sicher eindrücklich so ein riesiger Garten.
Wann machst du und Kathrin mal einen Besuch bei uns im Schlossgraben, würden uns freuen.
Brigitta & Jake